Birgit Hambach-Uldall ()
war in Flensburg als Ärztin niedergelassen und lebte danach bis zu ihrem Tod im Februar 2012 in Glücksburg.
Sie betätigte sich mehr als 30 Jahre literarisch.
Neben Lyrik, Novellen, Kurzprosa und Satiren schrieb sie drei Hörspiele.
Mitgliedschaften:
Euterpe-Literaturkreis Kiel e.V.
Verband der Schriftsteller in Schleswig-Holstein e.V.
FDA (Freier Deutscher Autorenverband) Hamburg e.V.
Nordbuch e.V., Kiel
Führte eine Textwerkstatt in Glücksburg.
Veröffentlichungen:
"Hellemann, der von der Geest." - In lyrisch
anmutender und spannender Prosa zeichnet die Novelle den von
seiner Natur bestimmten Menschen. (Verlag videel/BoD 1995, 2001,
2005)
"Angeliter Sommersprossen" - Dies und das aus
der liebenswerten Landschaft Angeln mit seinem Mythos von heute.
Herausgeber Dr. Wilhelm Hambach (Alsen Ringsberg in Angeln 1986)
"Mutti, erzähl mir was!" - ein Bilderlesebuch.
Zeichnungen von Hans Busch-Alsen. Herausgeber Else und Knud Fanö
(Duborgskolen/Flensburg 1978)
"An Flensburgs Förde", Band I - 7 Erzählungen
(Verlag videel/BoD 2001, 2005)
"An Flensburgs Förde", Band II - 9 Erzählungen
(Verlag videel/BoD 2002, 2005)
"Selbst wenn der eine sich irrt ..." -
collagenhafter Kurzroman von einer Ehe und großen Liebe (Verlag
videel/BoD 2005)
Beiträge in zehn Anthologien aus Schleswig-Holstein.
Birgit Hambach
(ein literarischer Nachruf von Rolf
Kamradek)
Ein schwarzer Falter, tief in Trauer,
saß reglos auf der Feldsteinmauer.
Nanu!
Wartest du?
Und wann?
Ich saß rein zufällig daneben,
sann
soeben
über mich nach und mein Leben. (Birgit
Hambach)
Erst am 14.2.2012 würdigte die sh:z Frau Dr. med. Birgit
Hambach-Uldall. Unternehmungslustig wirkte sie auf ihre
Gesprächspartnerin, Frau Friedel; nur fünf Tage später starb
die 82jährige Autorin überraschend.
Die Verstorbene, die in mehreren literarischen Gruppierungen
arbeitete, war auch Mitbegründerin der Autorengruppe CoLibri, in
der sie eine geistige Heimat fand und deren Arbeit sie deutlich
beeinflusste. Bis zuletzt brachte sie sich streitbar und um jedes
Wort stilsicher ringend in die Diskussionen ein. Ihre
gelegentlich geäußerte selbstkritische Sorge, sie könne wegen
ihres Alters eine Belastung darstellen, war unbegründet. Es gab
keinen Autor, den sie nicht mit ihrer geistigen Frische
beeinflusste, ihre Anregungen und Kritiken wurden stets dankbar
angenommen und werden nun fehlen.
Sie war Lyrikerin, Erzählerin und Dramatikerin.
In ihrer großen Novelle "Hellemann, der von der Geest"
etwa, schuf sie in lyrisch anmutender Prosa einen seiner Natur
und der Landschaft ausgelieferten Menschen, geradezu einen
Gegenpart zu Storms Tatmenschen Hauke Haien. Der
dramatischen Dialog "die Königin und ihr Gemahl",
eine scharfe und böse Auseinandersetzung zwischen Friedrich dem
Großen und seiner Frau, wurde bei Lesungen in Schleswig szenisch
aufgeführt. Er ist uns in der CoLibri-Anthologie CoLibretto
erhalten. Dagegen schildert sie in einem episodenhaften Kurzroman,
eine ganz andere Ehe, dankt humorvoll und warmherzig für
Charme, Lebenskraft und Hilfe, die sie in ihr erfahren durfte,
und der durch die Lektüre beschwingte Leser kann den Titel "Selbst
wenn einer sich irrt ..." leicht
mit
lieben wir uns ergänzen. Weitere Beispiele
ihrer Prosa sind uns in den beiden Erzählbänden "An
Flensburgs Förde" erhalten, Prosa und Lyrik in
zahlreichen Anthologien, sowie regelmäßig in der
Zeitschrift "Schleswig Kultur".
Ein jeder hängt und weht an seinem Faden,
macht mit sich
und sinnt ergeben, spinnt und späht.
Derweil das Leben
selbst und heiter quillt, sich füllt und drängt
und aufgeladen
irgendwie weiter geht. (Birgit Hambach)
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MA 06.03.2012