Herbert Kummetz

Priel in love

Ganz tief zum glatten Spiegel sie sich neigt,
die Stille innigst schweigend küsst den Strom,
sie küsst ihn gerne, freilich monochrom,
bloß fehlt der Schnulz und dass ‘ne Geige geigt.

Er zittert, denke nicht, er wäre feig,
im wattig weißen Morgennebeldom,
die Stille leider ist nicht sein Idiom,
er findet es so peinlich ihr Geschweig'.

Die stumme Liebe hält ihn fest noch lang
bis allererste feuchte Gluckser nahn,
o seufz. „Ich komme wieder mal zu dir!"

Die Tide steigt zu ihrem vollsten Schwang',
die schmust nicht, neckt nicht zart, spielt nicht Galan,
die schmatzt und schlingt und nimmt den Strom wie'n Tier.

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MA 04.07.2011